Warum wir KI weder Bewusstsein noch Menschlichkeit unterstellen sollten | Lina Sophie Knees, Handelsblatt
#5

Warum wir KI weder Bewusstsein noch Menschlichkeit unterstellen sollten | Lina Sophie Knees, Handelsblatt

Lina Sophie Knees:

Also eine Sache, die ich öfter gehört hab, war, ich pack einfach das das neueste und und größte Modell drauf, dann wird es schon richtig sein. Ja. Ich glaub, zu Hause benutzt es mittlerweile jeder.

Christoph Magnussen:

Alle, ne? Ja. Das ist nämlich das Ding.

Lina Sophie Knees:

Auf jeden Fall. Und wenn Du's nicht in der Arbeit benutzt, dann benutzt es halt heimlich. Ja. Und das ist dann noch ein größeres Problem, würde ich sagen. Ich glaube, das ist Muskel, den man trainieren kann.

Lina Sophie Knees:

Glaub, Neugier kann man trainieren, wenn man sich die Angst nimmt und einfach erst mal sagt, ich guck mir das jetzt erst mal an. Ich glaub, das ist spannend. Und ich saß dann in meinem Kaffee vor dem Laptop und hab dem Agenten beim Klicken zugeguckt und immer so, ist das jetzt ist das jetzt hier die Zukunft? Ich weiß es nicht.

Christoph Magnussen:

Solltet ihr den KI Newsletter vom Handelsblatt lesen, dann ist euch diese Frau schon mal begegnet. Lina Knees ist jetzt gleich zu Gast bei AI to the DNA. Sie ist diejenige, die beim Handelsblatt wirklich eintaucht in die KI Tools, die technische Tiefe versteht und, und das ist das Entscheidende, es so erklärt, dass es sehr viele Menschen erreicht und die das auch verstehen. Ihr könnt euch wirklich freuen auf eine Folge. Einmal durchtauchen durch nerdige Themen, aber gut eingeordnet.

Christoph Magnussen:

Insofern ist das wirklich genau das, was wir hier versuchen mit AI to the DNA vom Tooltourist zum AI Anwendungsweltmeister. Mein Name ist Christoph Magnussen. Ich mach das hier aus purer Leidenschaft und Freude. Auch natürlich, weil es mich beruflich betrifft in meinem Unternehmen Blackboat und dem ganzen Team dahinter. Aber das hier, das hier ist wirklich etwas, da freu ich mich jedes Mal drauf, wenn wir's machen.

Christoph Magnussen:

Und deswegen jetzt viel Spaß mit AI To the DNA und Lina Knies. Ich hab mich sehr lange auf diese Folge gefreut und hab dich bekniet, dass wir sie machen. Ihr seid bei AI To the DNA heute. Mein Name ist Christoph Magnussen und ich sitz hier zusammen mit Lina Knees. Ganz bescheiden steht bei dir auf LinkedIn KI Reporterin beim Handelsblatt.

Lina Sophie Knees:

Ach stimmt.

Christoph Magnussen:

Und das ist es ist die Untertreibung des Jahrtausends. Also für diejenigen von euch, die den Handelsblatt KI Newsletter lesen, irgendwas mit KI im Handelsblatt oder in diesem technischen Bereich. Lina ist diejenige, die vorher Stunden und Tage damit verbracht hat, sich etwas anzuschauen und zu fragen, why? So ungefähr würde ich's zusammenfassen.

Lina Sophie Knees:

Ist meine Hauptfrage oft, ja.

Christoph Magnussen:

Ja, so. Und deswegen war's mir so wichtig, mit dir zusammenzusitzen, weil Du dich zurückstellst in der Öffentlichkeit und sagst, nee, nee, ich guck mir die Sache an und dann aber wirklich bohrst. Ich kenn wenige Menschen, die so gute Fragen stellen und vor allem auch die Fragen, die sich ganz normale Leute stellen, wenn sie sagen, was was soll ich damit? Und gibt doch einmal eine Einordnung, wer Du bist und was Du beim Handelsblatt machst. Und eine Sache, die jeder beim Einstieg mit erzählt, ist, was war das Letzte, wo Du drüber gestolpert bist und gemerkt hast, irgendwie funktioniert das nicht so richtig?

Christoph Magnussen:

Irgendwie komme ich da nicht

Lina Sophie Knees:

weiter? Okay. Zu mir erst mal. Ich hab glaub ich ein ein ein Lebenslauf der Quereinstiege hinter mir. Ich hab zuerst interkulturelle Wirtschaftspsychologie studiert, fand das ganz interessant, war dann im Recruiting ganz lange als Werkstudentin, als Praktikantin und dann später bei Start-up, auch bei Recruiting Start-up und hab dann irgendwie zum Master gedacht, irgendwie will ich tiefer bohren.

Lina Sophie Knees:

Das war glaube ich so die die Sache, weil in der Wirtschaftspsychologie haben wir uns oft Konzepte der menschlichen Psyche angeguckt und so, aber ich wollte es irgendwie noch mal genauer verstehen und bin dann in Tübingen über diesen Studiengang Kognitionswissenschaft gestolpert. Und Kognitionswissenschaft ist, glaube ich, einfach gesagt, es gibt Input, es gibt Output, irgendwas passiert dazwischen, entweder durch eine Maschine oder durch menschlichen Kopf. Was passiert da? Das ist die Frage, die beantwortet werden soll, aber aus verschiedenen Fachrichtungen und Perspektiven. Also wir haben das aus der Philosophie, Informatik, Neurowissenschaft, Psychologie uns angeschaut, dieses Phänomen Kognition.

Lina Sophie Knees:

Das ist son bisschen der Hintergrund, warum ich glaube ich oft frage warum oder dieses why? Also was passiert dazwischen und ja, das so zu mir. Also ich hab dann wie gesagt total viele Fachrichtungen durcheinander geschmissen, in mir aufgesogen, aber bin in keiner so richtig Expertin und ich glaube, das ist halt auch etwas, was jetzt in meinem jetzigen Beruf mir sehr zugute kommt. Ich hab dann nach meinem Masterstudium entschieden, okay, was kann man mit diesem Sammelsurium an Eindrücken und Fachrichtungen machen und hab mich dann bei der Deutschen Journalistenschule beworben, wurde dann nicht genommen, aber bin dann halt über unsere stellvertretende Chefredakteurin darauf aufmerksam gemacht worden, ah hier gibt's aber auch noch Volontariat, weil die saß damals in der Auswahljury und bin da in Hampelsbett gelandet und ich glaube, vielleicht ist beantwortet das deine Frage mit, hier komme ich nicht weiter, weil das war schon die Absage zu bekommen von der DJS, nachdem man so weit gekommen ist, schon son bisschen so, oh schade, hätte ich gerne gemacht. Aber ohne diese Absage wäre ich jetzt nicht hier und ohne diese Absage wäre ich nicht so in der Lage über KI zu schreiben, ich's heute mache, weil ich glaube es gibt wenige Orte, wo ich wo mir so viel Raum und Zeit gegeben wird, so tief zu bohren und auch mal was Nerdiges anzufassen, was jetzt wo Leute vielleicht sagen so, oh nee, das ist jetzt vielleicht zu zu nerdig oder interessiert keinen.

Christoph Magnussen:

Lass uns mal genau da einmal reinschauen, ne. Ihr schreibt ein Newsletter, der in Deutschland definitiv Nummer 1 ist, wenn's das Thema KI geht. Ich hör das ständig, wenn ich irgendwo bin auf der Bühne oder auch bei Projekten, ja. Weiß ich ausm Handelsblatt. So, das heißt, es kommt dann vor allem auch mit aus deiner Feder.

Christoph Magnussen:

Wenn Du jetzt aber sagst, nerdig und Du guckst dir was an, was was machst Du? Weil ich weiß, Du machst da definitiv deutlich mehr als Leute, die sich einmal Artikel durchlesen. Und warum machst Du das? Wie gehst Du da durch? Kannst dir mal Beispiel nehmen.

Christoph Magnussen:

Also es gibt ja paar aus den letzten Monaten so.

Lina Sophie Knees:

Ich glaub, mein Lieblingsbeispiel ist das DeepSeek Beispiel.

Christoph Magnussen:

Oh ja. Mhm.

Lina Sophie Knees:

Und es passt auch zu deiner Eingangsfrage, weil ich hab damals, es war im Januar, wollte ich unbedingt einen Artikel darüber schreiben, warum die Transformer am Ende sind.

Christoph Magnussen:

Mhm.

Lina Sophie Knees:

Ich dachte, Transformer hat das auserzählt, da kommen wir nicht weiter, das

Christoph Magnussen:

Also das T in ChatGPT?

Lina Sophie Knees:

Genau, das t in ChatGPT, die Transformer Architektur, auf der alle möglichen Sprachmodelle heutzutage basieren. Und ich war damals der Meinung, da gibt's Grenzen, die sind unüberwindbar und darüber möchte ich schreiben. Darüber hatte ich mit Experten gesprochen und über Nacht kam DeepSeek . Auch ein Transformer Modell, Ja. Was auf einmal viel effizienter und günstiger sein sollte und auch trotzdem so leistungsfähig und hat halt eine Annahme, die ich hatte von wegen okay es gibt da Ressourcengrenzen komplett übern Haufen geworfen.

Christoph Magnussen:

Mhm. Und

Lina Sophie Knees:

da wurde dann viel spekuliert, hatte hatten die Leute, die DeepSeek dieses Modell V 3 entwickelt hatten? Hatten die mehr GPUs als gedacht? Ja. Was haben die da genau gemacht? Und diese Frage zu beantworten, war nicht so einfach.

Lina Sophie Knees:

Ich hatte nämlich Ich hab mir das Paper angeguckt und ich hatte keine Ahnung, was da passiert ist und ich konnte auch nicht einschätzen, führt das zu diesen Effizienzsprüngen, die DeepSeek behauptet, die das Modell jetzt hat? Und deswegen habe ich einen Aufruf auf LinkedIn gestartet und hab tatsächlich so viele Rückmeldungen bekommen, dass ich gar nicht hinterher kam und hab mit 8 wirklich KI Experten gesprochen, die alle 8 verschiedene Meinungen hatten.

Christoph Magnussen:

Wow.

Lina Sophie Knees:

Gefühlt. Also nicht nur gefühlt paar waren sich so haben sich überlappt, aber es fand jeder fand einen anderen Aspekt an diesem Modell spannend und das alles aufzugreifen und zu gucken, okay, warum ist dieses Modell jetzt so besonders? Wie kann ich jetzt technischen Perspektive das überhaupt erklären Oder ist es nur Hype grade oder ist es nur ja eine Debatte, die online geführt wird? Das war eine der Fragen, die ich mir gestellt hab und hab versucht aus technischen Perspektive zu beschreiben, warum ist dieses Modell so viel effizienter, wenn's dann überhaupt stimmt? Mhm.

Lina Sophie Knees:

Und was ist das Spannende aus technischer Perspektive genau daran und wie kann ich das an einem einem Publikum, das jetzt nicht mit 8 KI Experten gesprochen hat Ja. Beibringen? Und diese Übersetzungsfunktion, das ist das, was ich am liebsten mache eigentlich.

Christoph Magnussen:

Okay, okay, okay. Einmal für die, die Und ich hab den DeepSeek Moment auch noch sehr präsent. Ich war im Urlaub in der Zeit und das war gefühlt so jeden Tag hat sich was überschlagen. Was war deine Quintessenz? Also was was war die was war für dich die Quintessenz der Einschätzung?

Christoph Magnussen:

Das würde mich einfach interessieren.

Lina Sophie Knees:

Ich bin ehrlich, das Also ich hatte dann glaube ich ein, 2 Sachen rausdestilliert, die an der Architektur grundsätzlich anders waren. Einmal dieses Mixure of Experts, deswegen es gibt kein großes Modell, sondern es viele kleine, die mit einem Verweismodell quasi verbunden sind. Das heißt jedes Problem wird dem richtigen Experten zugewiesen. Das macht das Modell effizienter, weil nicht das ganze Modell aktiv ist. Dann gab's irgendwie das Distilling natürlich, dass das Modell von anderen großen Modellen gelernt hat und nicht Sachen von Grund auf gelernt hat, sondern zum Beispiel Antworten von OpenAI, ChatGPT genommen hat und darauf trainiert hat.

Lina Sophie Knees:

Das waren so die Sachen, ich gemerkt hab, okay, das könnte sein, dass hier große Effizienzsprünge gelungen sind, aber ob das jetzt so ist, es sind alles Theorien. Das ist ja auch das Spannende daran. Also wir haben ja diese diese Theorien gehabt, ich hab die alle beschrieben, aber ob ob wie sich das dann übersetzt auf die die Rechenleistung, die gebraucht hat, dieses Modell zu trainieren, das ist immer noch son Punkt, wo ich sage so, weiß ich nicht so genau. Also es gab 1 2 Experten, die meinten, nee, das kommt schon hin, das kann sein. Ja.

Lina Sophie Knees:

Aber es gab auch genauso gut 1 2 Experten, die gesagt haben, auf keinen Fall kann das sein.

Christoph Magnussen:

Dass China also a also auch DeepSeek, es war ja kein Geheimnis, großer Nvidia Kunde, vorher schon viele GPUs, die Firma dahinter. Ist ja auch keine unbekannte Größe im KI Bereich, die eigentlich Quant-Fonds haben und damit Geld verdienen. Was ich faszinierend fand, war bei der Recherche, also a beim Benutzen natürlich die Geschwindigkeit. Dann wie das Modell durchtrainiert wurde, weil son paar Sachen offensichtlich auch in den Modellen, die man sich runtergeladen hatte. Man konnte es ja dann quasi sich selber runterladen und testen, wo man dachte so faktenbasiert aus westlicher Sicht schwierig.

Christoph Magnussen:

Fand ich interessant, weil es braucht ja mehrere Training Runs, son Modell hinzubekommen. Und da dachte ich so krass, wie haben die das hingekriegt? Also wie viel mehr

Lina Sophie Knees:

Aber das genau, das war auch noch Punkt. Zweier nur der finale Training Run. Ja. Also die ganze vortrainiert, das haben die gar nicht mit reingenommen in die Berechnung. Ja, ja.

Lina Sophie Knees:

Das war natürlich auch noch ein Faktor.

Christoph Magnussen:

Und was man auch nicht vergessen darf, Reasoning Modelle, also das, Open Air gemacht hat, war erst im September davor. Also wir sind jetzt Jahr später round about. Mhm. Und wir trainieren dazu, das völlig zu verklären und dass es schon ewig alles da ist. Und diese Mischung fand ich sehr dynamisch und was was ich am spannendsten fand, war und das hab ich mich gefragt, wie bauen die ein Team zusammen, dass die auf diese Ideen kommen?

Christoph Magnussen:

Das fand ich interessant.

Lina Sophie Knees:

Das fand ich auch total spannenden Aspekt. Da hat Ich weiß nicht mehr, wer von den Leuten ist, weil ich hab gesagt mit 8 Leuten gesprochen über dieses Thema, aber 1 meinte, die haben ja die die Top Notch Studenten aus den Unis genommen. Ja. Die haben sich zusammengesetzt, haben die Köpfe zusammengesteckt und haben da mit Engineering so viel Effizienz wie möglich rausgeholt. Das dann auch noch im Marketingbereich getrickst wurde, von wegen, das ist nur der Final Run.

Lina Sophie Knees:

Das haben wir dahingestellt. Aber allein diese Kreativität. Ja. Das ist auch noch son Aspekt, der mir hängen geblieben ist. Hast Du vollkommen recht.

Lina Sophie Knees:

Also das diese Kreativität zu sagen, okay, wir haben jetzt folgende Tools, wie verbinden wir die möglichst effizientes Modell rauszumachen, das war auch sehr eindrucksvoll auf jeden Fall.

Christoph Magnussen:

Wenn Du jetzt mal Geil, wir sind direkt genau in den Kernthemen. Genau, da hab ich hin. Wenn Du jetzt mal raufguckst, jetzt wurde vor paar Tagen Gemini 3 gelauncht. Wenn der Podcast rauskommt, ist es schon wahrscheinlich 'n paar Tage länger her, ist aber nicht ganz so wild. Google gibt kaum was darüber preis.

Christoph Magnussen:

Wie tastest Du dich bei denen dran? Kommst Du irgendwo ran? Kannst Du es vergleichen? Hast Du Leute, die das einschätzen können? Weil was ich so faszinierend finde, es gibt eine Riesendiskrepanz im KI Bereich zwischen Firmen, die es komplett offenlegen.

Christoph Magnussen:

Lange Zeit hat Open Air das ja auch gemacht, bist glaube ich GPT 4, dann haben sie das weggelassen. Google war immer relativ bedeckt dabei. Aber es ist noch lange nicht so wie im Semiconductor Bereich, wo alles Closed Shop ist. Also wo geforscht wird und das macht jede Firma für sich selbst. Dadurch können so viele junge Leute auch rein.

Christoph Magnussen:

Wie gehst Du vor, wenn Du jetzt in Germany 3 rauskommt und Du musst dich rantasten, genauso wie Du es bei DeepSeek gemacht hast?

Lina Sophie Knees:

Ich hab bei Germany 3 ist auf jeden Fall schwieriger, weil ich hab nur das, was öffentlich bekannt gegeben wird oder auch wir Journalisten kriegen ja vorab manchmal ein paar Infos an Pressemitteilungen, die dann unter 1 einem Embargo stehen. Das ist total schwer. Ich hab bei, muss ich ehrlicherweise sagen, bei Gemini 3 ist komplett unterschätzt. Mir wurde das geschickt und ich hab gesagt, weiß ich nicht, es hört sich für mich an wie Gemini 2, nur mit paar extra Funktionen. Ja.

Lina Sophie Knees:

Was jetzt bei Germani 3 halt spannend ist, ist die Einbettung tatsächlich. Also die haben ja neue Plattformen released, das Google AI Studio, wo man jetzt auch Vibecoden, also mit Textbefehlen ganze Apps erstellen kann oder Antigravity, was Du jetzt ausprobierst. Das finde ich das Spannende daran, aber wie das Modell dahinter funktioniert, da habe ich nur die Information, die das Unternehmen rausgibt. Es gibt natürlich Studien und Forschungsabteilungen von diesen von diesen Firmen, die schaue ich mir auch an. Aber ob das jetzt wirklich genau das ist, was da drin steckt,

Christoph Magnussen:

das Schwer zu sagen. Am Ende denke ich mir halt auch so, was jetzt ja passiert und Du hast es ja genau richtig gesagt, es geht ja über in Du hast Modell und Du hast Produkt. Das Produkt ist jetzt meinetwegen das Vibecoding in AI Studio. Und welches Modell dahinter läuft, ist ja den Leuten egal, wenn sie halt Prompt raushauen und plötzlich läuft eine fertige Seite. Also ich hab's tatsächlich geschafft, Applikationen, die ich im Sommer nicht zusammengebaut bekommen hab, über 3, 4 verschiedene Modelle mit einem Prompt hinbekommen und denk mir so, ja krass, also also wirklich, wirklich einfach krass, dann wird halt das Modell dafür angepasst.

Christoph Magnussen:

Dann ist es ja eigentlich egal.

Lina Sophie Knees:

Ich glaube, das ist auch das große Problem, als ich angefangen hab in dem KI Team, das war November 20 24.

Christoph Magnussen:

Mhm.

Lina Sophie Knees:

Da haben wir noch über jedes neue Modell berichtet. Da ging's Benchmarks. Ging's jetzt ist in der Benchmark irgendwie Leistungssprung und ich wusste Bescheid, welche Benchmark was bedeutet. Mittlerweile interessieren keinen mehr die Benchmarks und keinen interessiert mehr welche Also wir haben dann oft gängige Fehler getestet im Modell und haben geguckt, ich mach dieses Modell dieses gängige Fehler jetzt auch. Weiß ja wie viele Rs in Strawberry sind, ist ja auch son son Beispiel.

Lina Sophie Knees:

Mittlerweile sind die die Leistungssprünge so inkrementell so minimal, dass ich sage, wenn ich das jetzt teste, ist da kein Mehrwert mehr drin, weil es wird keinen großen Unterschied machen. Ich glaub, was jetzt spannend ist und da ist Germani 3 auf jeden Fall spielt da genau rein ist, wie betten die werden diese KI Modelle eingebettet? Mhm. Wie werden die uns zugänglich gemacht und wie einfach ist es, sie zu benutzen durch die Oberflächen, durch die sie präsentiert werden? Und ich glaub, da wird jetzt sehr viel Spannendes passieren und das geht jetzt auch mehr in die Bereich Anwendung tatsächlich.

Christoph Magnussen:

Wie bringst Du aber Leuten bei, weil Du hast jetzt den Strawberry Test auch genannt, ne? Ich hab gestern auf der Bühne wurde ich danach gefragt und dann sagte der Moderator, ja und es ist ja jetzt ersetzt ja Google, weil die hat die bessere Suchmaschine und dann war ich so, wait a Moment, das muss ich einmal kurz auflösen und hab dann, was hab ich gemacht? Ich hab den Tiktokenizer aufgemacht, hab Bild von Bibliothek gezeigt, hab gesagt, na wenn so und dann ist der nächste ist Token und hab dann gezeigt, wie Strawberry gesehen wird und auch bei verschiedenen Modellen. Und immer unterschiedliche Teile des Wortes markiert, aber nie die Anzahl der Rs. Das heißt, das Modell wurde ja nicht dafür gemacht.

Christoph Magnussen:

Jetzt hast Du auf der anderen Seite des Newsletters Leute sitzen, die ihm das nicht komplett aufgesaugt haben. An welcher Stelle entscheidest Du, warum ist was relevant und was lasse ich weg? Weil ich hab das Gefühl, wir sind mitten in der Zeit, wo es von 1 krassen Innovation zu Infrastruktur wird, an die wir uns gerade gewöhnen, aber noch überhaupt nicht die Fähigkeiten nachgezogen sind der Leute.

Lina Sophie Knees:

Also Du meinst, wie ich komplizierte Aspekte erkläre oder welche mich entscheide, welche ich davon erkläre.

Christoph Magnussen:

Ja, Du bist ja nicht Du bist nicht diejenige, die sagt, guck mal, ChatGPT kann nicht dir eher ins Strawberry zählen. Sondern Du bist diejenige und das war auch 1 der Gründe, warum ich dich unbedingt dabeihaben wollte, Du bist diejenige, die dann erklärt, ja. Und das liegt übrigens daran und es ist auch logisch und es ist auch kein Fehler.

Lina Sophie Knees:

Ich glaube, das, was man ja mit KI verstehen muss, ist, dass es auf Wahrscheinlichkeiten basiert und Menschen mögen das nicht so gerne. Also wir wollen ein Programm bei Software Software ist Input Output. Ich weil wenn ich den Code geschrieben hab und der runterläuft, dann sollte ich wissen, was passiert Und KI ist halt diese Black Box, dieses da passiert irgendwas und dann kommt's raus und das ist mit gewissen Wahrscheinlichkeit richtig oder nicht. Ich glaube, das ist wichtig, diesen Unterschied zu verstehen, warum genau das jetzt so ist und wie Modelle trainiert sind und so, da kann man schon son bisschen andeuten und bisschen erklären. Aber ich glaube so im ganz kleinen Detail muss man's halt nicht verstehen, obwohl ich gerne in diese kleinen Details gehe und sie auch gerne ausführe.

Lina Sophie Knees:

Aber man muss halt das Grundkonzept verstanden haben. So okay, der das KI Modell ging auf den Haufen Daten rein, hat Wahrscheinlichkeiten gelernt, von wegen mit dem Begriff Sonne kam so oft das Wort Strand, daraus wird eine Wahrscheinlichkeit gebaut und so werden diese Tokens miteinander verknüpft und bei diesen Berechnungen, wenn Du mit Wahrscheinlichkeiten rechnest, dann passieren halt auch Sachen, die ja nicht so eindeutig sind oder halt auch ja falsch sind. Ich würd manchmal ist jetzt gar nicht so per se falsch, sondern einfach nur eine andere Tendenz, hab ich das Gefühl. Manchmal sind so vor allem, wenn die KI etwas nicht weiß, hab ich das Gefühl, sie driftet, versucht mit Wissen, was sie woanders hat, das irgendwie aufzufüllen und versucht dann irgendwie das zu umschreiben. Aber zu zu erklären, okay, das basiert auf Wahrscheinlichkeiten und deswegen kann ein ein eine Änderung im Prompt was ganz anderes hervorrufen oder auch Fehler hervorrufen.

Lina Sophie Knees:

Das sind, glaub ich, so Sachen, die man, glaub ich, einfach verinnerlichen muss, zu verstehen, wie diese Modelle funktionieren, wofür ich sie auch einsetzen kann. Und dass sie halt nicht zählen können, gehört dann als Konsequenz dazu.

Christoph Magnussen:

Wenn Du, weil Du grad auch das gesagt hast mit dem prompt, ne, wenn Du da drauf schaust, welche Macht und ich benutze dieses Wort bewusst, in einem System Prompt steckt, also in dem Prompt zwischen ich hab mein Chatfenster und mein Ergebnis kommt. Dazwischen steht ein Text, nur ein Text in Worten, das was Journalistinnen auch benutzen. Und eine Frau wie Amanda Askell von Anthropic, die, würde ich sagen, sehr gewissenhaft mit ihrem Team an diesem System Prompt arbeitet, so schätze ich sie zumindest ein, versus vielleicht andere, die ihren System Prompt selber schreiben möglicherweise, gleich wie Milliarden von Menschen oder Milliarden von Kontaktpunkten durch diese einzelnen Worte beeinflusst werden. Ist also ich vergleich das immer, eine Systemprompt ist wie die Redaktion von Zeitung, die sagt, in dem Ton machen wir das und nicht in dem. Was ist dein Blick dadrauf als Journalistin, wenn Du sagst, das ist alot of power for very few people?

Lina Sophie Knees:

Der Systemprompt oder welche Power dahinter steckt? Also ich würde ja behaupten, ein Systemprompt ist nicht die verschiedenen Reaktionen, sondern verschiedene Autoren von in 1 Redaktion auch.

Christoph Magnussen:

Ja, spannend.

Lina Sophie Knees:

Wir haben ja alle auch unseren unseren gewissen Tonfall, glaub ich. Oder halt auch gewissen Tonfall für gewisse Formate, weil es gibt ja auch unterschiedliche Formate, die wir die wir schreiben. So Newsletter schreibe ich anders als 'n Bericht.

Lina Sophie Knees:

Ist auf jeden Fall powerful und ich glaube auch die Power, die da drinsteckt ist, dass man's zu seinem eigenen machen kann oder halt auch immer weiter optimieren kann für sich. Also ich muss ja nicht das die Lösung akzeptieren, die ChatGPT mir rausgibt oder die der Allgemeinheit immer gibt, sondern ich kann auch selber individualisieren und auf meinen Use Case anpassen. Da steckt schon sehr viel sehr viel Power drin. Ich glaube, müssen da im Journalismus auch ein bisschen mehr mitarbeiten. Also ich hab mir da so ein paar Sachen gebaut, aber ich glaub da geht auf jeden Fall noch mehr.

Christoph Magnussen:

Aber ich find's schon, also wir haben uns das angeschaut, weil wir Zahlen verglichen haben, die es jetzt ja aus den USA gibt, wie gerade jüngere Leute, Teenager offen dafür sind, auch mit KI Chatbots Beziehungen einzugehen, also auch bewusst dafür gebauten Bots. Es gibt welche, die sind sehr offensichtlich dafür gebaut. Character AI. Oh, was fällt mir noch ein? Es gibt auch so Tamagotchi.

Christoph Magnussen:

Tamagotchi ähnliche Sachen, Janitor. Boah, es gibt es gibt paar. Ja. So ne, also die dafür gebaut sind, auch in der Top 50 Liste. Viel Adult Content auch dabei, aber auch eher im Sinne von Storytelling.

Christoph Magnussen:

Die sind offensichtlich dafür. Dann hast Du eine Kategorie, die sind gar nicht dafür. Die sind sehr Business like. Das ist dann Germani Co Pilot, die wenig sich anbandeln. Und dann gibt's eine Kategorie dazwischen, die eigentlich nicht dafür gedacht waren, aber irgendwie Leute das doch haben so.

Christoph Magnussen:

ChatGPT zählt definitiv dazu. Claude auch bisschen. Was ist dein Blick da drauf? Weil wir gucken da grade drauf und sagen, Mensch, das da macht sich grad eine neue Kategorie an iPhone ähnlichem Verhalten auf, nur mit noch stärkeren Bindung dahinter.

Lina Sophie Knees:

So persönliche Beziehung zu Chatbots. Ich weiß nicht so recht, was meine Meinung dazu ist. Also ich hab das Gefühl, ich hab da eben vielleicht auch wegen meines technischen Blicks auf die Sache überhaupt keinen Also ich hab nicht das Gefühl, dass ich eine Beziehung zu ChatGPT aufgebaut hab bisher. Wir wissen nicht, was noch passiert.

Christoph Magnussen:

Aber dass Leute das tun und dass das auch Leute

Lina Sophie Knees:

Das ist definitiv so, ja.

Christoph Magnussen:

In Firmen, die das benutzen und sagen, ach Mensch, das Ding versteht mich so gut.

Lina Sophie Knees:

Ich verstehe auch warum. Also das ist ja auch dafür gebaut, dass es uns imponiert. Und deswegen, das hat man ja auch gesehen bei diesem ich war das Lama 3, was rauskam, was bei der LM Arena so gut abgeschnitten hat. Das wurde optimiert für Conversation und deswegen fanden Leute das irgendwie sympathischer und besser und das hat deswegen in diesem Benchmark so gut abgeschnitten. Also wenn man's schafft, das den Chatbot so zu bauen, dass er einem imponiert und dass er einem gefällt und dass einem der Tonfall gefällt und dass ich mehr an mich anpasst, dann verstehe ich schon, wie das passieren kann, dass man eine persönliche Beziehung zu diesem Chatbot aufbaut und dem auch Bewusstsein unterstellt.

Lina Sophie Knees:

Das ist mir rein theoretisch bewusst, ich halte das für noch sehr gefährlich ehrlich gesagt. Ich glaube es gibt Studien vor allem im psychologischen Bereich, die zeigen, okay, das kann eine therapieüberbrückende Hilfe sein für manche Leute, aber das ist, glaube ich, auch alles noch sehr jung. Ich ich weiß nicht genau, ja, was ich von dieser Entwicklung noch so halten soll, vor allem, weil's ja auch so Fälle gibt von suizidalen Teenagern dann.

Christoph Magnussen:

Definitiv. Also ich ich find's, also ich hab nach Zahl gesucht, zu schauen, es gibt ja diese diese Theorie, eben Smartphone nur eine Armlänge Abstand und dann denken viele, das gibt's erst seit dem iPhone. Das hat sich aber schon vor dem iPhone gezeigt. In China gab's eine Studie 2006, die in 2007 veröffentlicht wurde, kurz vor Anfang des des iPhones, also gleich auch zu Anfang Jahresanfang meine ich, wo eben festgestellt wurde, über 90 Prozent der Smartphone User haben ihr Gerät in 24 Stunden nur eine Armlänge Abstand. Das heißt, da hat man ganz klar die Tendenz gesehen, wo das hingeht.

Christoph Magnussen:

Und wir haben jetzt diese Zahlen aus diesem Sommer vor allem mit was das natürlich macht und dass das jetzt nur ein Teilbereich von KI ist, völlig klar, dass man sich dann noch tiefer mit auseinandersetzen kann. Aber da Du nun auch beide Bereiche, die Psychologie kennst und diesen Bereich im Sinne von na ja, da entwickelt sich eine neue Kategorie an Produkt und das wird was machen.

Lina Sophie Knees:

Neue Kategorie an Beziehungen auch. Mhm. Also die KI, also als mit KI drückt uns Technologie auf jeden Fall immer näher.

Christoph Magnussen:

Mhm.

Lina Sophie Knees:

Sowohl physisch als auch psychologisch, glaube ich. Und das sind Sachen, da müssen wir vor allem, glaube ich, in der Bildung gut zuarbeiten, wie und zu erklären, wie diese Modelle funktionieren, was sie können, was sie nicht können und warum man denen so Bewusstsein unterstellt, dieses Bewusstsein zu haben, dass man dazu tendiert, technologischen Dingen gerne menschliche Eigenschaften zu unterstellen. Ich glaube, das ist etwas, was halt auch in die Bildung mit rein muss, wenn's darum geht, okay, wie benutze ich Chatbots und KI?

Christoph Magnussen:

Was würdest Du, wenn wir jetzt genau dabei sind, angenommen Du hast jetzt Tag Zeit, auf großen Schulmedienwoche Kindern, die von der Grundschule zur weiterführenden Schule kommen, davon zu erzählen, wo die Ersten ein Smartphone haben schon, andere noch nicht. Wo würdest Du bei den Kids ansetzen?

Lina Sophie Knees:

Das ist eine gute Frage. Also ihn zu erklären, wie KI funktioniert.

Christoph Magnussen:

Ja, also wo Du sagst, Mensch, das ist keine einfache Frage, ist mir völlig klar,

Lina Sophie Knees:

aber es

Christoph Magnussen:

ist wirklich eine eine, die mich interessiert, wo ich denke so Mensch, wie würdest Du dich da rantasten, die mit abzuholen, wo sie gerade sind auch und das so Das

Lina Sophie Knees:

ist eine das ist eine sehr gute Frage. Ich glaube, ich würde erst mal anfangen damit zu sagen, dass es ein technologisches Tool ist, dass es sich abgeguckt hat, wie wir sprechen und wie wir kommunizieren und dass es sich so auch ich find's mal schwierig von Wissen zu sprechen dann, aber es hat sich dann Wissen angeeignet und dass es auch Fehler machen kann wie ein Mensch. Wenn ich mich zurückerinnere an manchen Erinnerungen, dann werden die auch jedes Mal verändert, wenn ich sie neu hervorhole, so die Theorie. Und da kann ich mich auch mal ändern, was für Pullover derjenige mit ihm gesprochen worden hatte und so und das kann in der KI auch passieren. Und das ist, glaube ich, dann auch son son Balanceakt, weil ich sag auf 1 Seite, okay, das ist wie Mensch, das in der Erinnerungsfähigkeit.

Lina Sophie Knees:

Auf der anderen Seite, das ist aber kein Mensch und wir sollten das auch jetzt nicht so behandeln, als wär das jetzt wirklich ein menschliches Wesen. Das ist natürlich die die große Balance, die ich jetzt grade, wenn ich ihr noch nicht erzähle, merke, die man da machen muss. Aber ich glaube, dass es da auch Unterschied gibt zwischen emotionalem Erleben und Wissen und Wiedergabe von Wörtern. Also es ist ja Es ist eine sehr gute Frage. Du bringst mich ja komplett aus dem Konzept.

Lina Sophie Knees:

Ich glaub, das ist die große Herausforderung. Wie bringen wir das Ja. Wie bringen wir das Kindern also

Christoph Magnussen:

ich war mir sicher, da gibt's kein richtig oder falsch drauf,

Lina Sophie Knees:

zu Nee, ich muss auch grade an ein an ein Kind aus meinem Freundeskreis denken, was halt versucht hat mit dem Amazon, wie heißen die noch? Alexa heißt das ne Gerät, hat hat dann so versucht so Google Fragen zu stellen. Ja. Von wegen, was ist die größte Stadt der Welt? Und das konnte dann Alexa halt nicht beantworten, weil das nicht kein Chatbot ist, sondern halt einfach nur das Licht an- ausfällt oder halt die Musik, aber Ab

Christoph Magnussen:

und zu mal die Musik, ja.

Lina Sophie Knees:

Ja, aber das zu warum kann diese Stimme jetzt mir die Frage beantworten, warum kann die das nicht? Das ist natürlich total schwierig zu begreifen. Also da natürlich, also das eine ist ja elektronische Stimme, das andere auch.

Christoph Magnussen:

Völlig völlig berechtigte Frage. Ich muss grad zurückdenken, wie war das bei uns zu Hause? Ach so, unsere Älteste. Unsere Älteste ist auch wie Jahre her. Also ganz früh, als ich ganz klein war, ging sie eben auch an den Fernseher und drückte drauf.

Christoph Magnussen:

Und macht das auch heute noch manchmal am normalen am am MacBook, die ja kein Touch haben, als völlig selbstverständlich. Warum soll das nicht gehen? Was ja jetzt bei einigen Rechnern geht, aber wo man sich auch fragt, why not? Aber das bringt mich immer so in diese Bescheidenheit, wir sind noch ganz am Anfang. Aber ich bin ich bin beruhigt, dass Du die Frage genauso beantwortest, weil das ist die Humbleness, die ich von dir auch kenne, zu sagen, ja, sollten wir uns Gedanken drüber machen und es ist halt noch nicht fertig beantwortet.

Christoph Magnussen:

Was sind typische was sind so typische Fehlannahmen, die dir über den Weg laufen? Du schreibst über KI und keine Ahnung, eine Leser oder Leserin schreibt dir zurück, Mensch, das hab ich noch nie gewusst und Du denkst so, okay Leute, das ist sone richtige, also da da seid ihr völlig auf der falschen Fährte, also wo Du das Gefühl hast, also das, ich meinte eben, Leute sagen, ja, das ist ja jetzt wie Google. Es hat einfach nur die Sachen bis 20 23 und holt die da aus der Datenbank vor, wo ich jedes Mal sage, nein, das ist es nicht.

Lina Sophie Knees:

Wär schön, wenn manchmal. Also das würde auf jeden Fall helfen, weil das Sag noch mehr.

Christoph Magnussen:

Mehr. Also wo Du sagst, das wären deine Liste an den Sachen, wo Du denkst, das müssen Leute wirklich lernen.

Lina Sophie Knees:

Ich glaube, der Unterschied, Reasoning versus dieses Schnell

Christoph Magnussen:

Next Token Prediction, also non reasoning, ja.

Lina Sophie Knees:

Genau. Also eine Sache, die ich öfter gehört hab, war, ich pack einfach das das neueste und und größte Modell drauf, dann wird es schon richtig sein. Ja, stimmt. Das diese Einfachheit verstehe ich, dass man denkt, okay, ich mach einfach das, ja, wenn's das Beste ist, dann nehm ich das jetzt einfach immer.

Christoph Magnussen:

Das ist super, was ist beste Modell? Ja, Ja, für was?

Lina Sophie Knees:

Ja, das ist, ich glaube, die Person meinte, dass sie immer das neueste Modell einfach drauf drückt und dann also, als ich diesen Text geschrieben hab, was ist eigentlich Reasoning und wie funktioniert das? Hab ich ganz viele Rückmeldungen bekommen, so, ach so, jetzt versteh ich das. Also da hab ich diesen Vergleich

Christoph Magnussen:

Erzähl's ruhig noch mal.

Lina Sophie Knees:

Ja, also Reasoning hab ich dann so erklärt mit, ich glaub jeder kennt dieses Buch von Daniel Kahneman, Thinking Fast and Slow.

Christoph Magnussen:

Mhm.

Lina Sophie Knees:

Also es gibt das schnelle Denken, es gibt das langsame Denken und Reasoning und non Reasoning kann man jetzt so grob vielleicht so einteilen. Es gibt die schnellen Antworten, die das Modell gibt und es gibt die, wo erst mal nachdenken muss, erst mal runterbrechen muss, okay, was ist das für Problem? Wie gehe ich da durch? Wie löse ich dieses Problem? So kann man das vielleicht dann noch mal genauer also aufteilen.

Lina Sophie Knees:

Und wenn ich jetzt 'n komplexeres Problem hab, wo ich möchte, okay, geh mir bitte Argumentationsschritte da durch und überleg, ob deine Antwort richtig ist. Das sind die Probleme, die ich dann im im Reasoning oder eingebe. Also mehrere Schritt Schritte, wenn ich jetzt sag, korrigier mal meinen Text bitte, dann nehm ich das schnelle Modell. Also ganz einfach gesagt.

Christoph Magnussen:

Oder mal eine Meetingzusammenfassung.

Lina Sophie Knees:

Ja genau, also diese diese superschnellen, vor allem wenn's auch schon Input gibt von mir und ich einfach nur den verbessern möchte, würd ich halt das schnelle nehmen. Genau, das war eine Annahme von wegen wieso ich nehm einfach immer das Neueste und ich merk auch beim Reden die ganze ich mach auch die ganze Zeit dieses menschliche Denken vergleiche, aber die zweite Annahme, ich da die auf für mich auf den Index gehört, ist halt, wenn man sagt, das ist wie menschliches Denken oder das denkt wie wir. Also es denkt nicht. Das ist ja das Ding, das sind alles Das sind alles Berechnungen, genau. Und auch die Reasoning Steps sind ja simulierte Ja.

Lina Sophie Knees:

Schritte. Wir wissen nicht, ob diese Schritte, die das Reasoning Modell beschreibt, genau die sind, die das Modell geht. Das ist ja auch das Interessante. Ich kann ja auch, wenn ich eine Aufgabe löse, sagen, ich mach das so und so, aber eigentlich mach ich's dann irgendwie anders, weil ich die Lösung

Christoph Magnussen:

schon im Kopf Das ist ja nur eine das ist ja nur Produktseite. Also nur bei nur bei DeepSeek war das zu sehen. Am Anfang. Jetzt auch nicht mehr, glaube ich. Und da hab ich teilweise auch Chinesisch, Spanisch, Englisch, Deutsch,

Lina Sophie Knees:

DeepSeek hab ich lang nicht mehr benutzt, muss ich mal auf jeden Fall mal wieder mal

Christoph Magnussen:

Also ich glaub, jetzt ist es auch zusammengefasst. Aber am Anfang meine ich, war es wirklich so oder konnte man das lesen. Du hast recht. Das ist eine Annahme, dass das so ist und muss nicht sein.

Lina Sophie Knees:

Also wir wir also neigen ja auch dazu zu täuschen, sag ich mal und das hat sich vielleicht das Modell auch abgeguckt. Also aber trotzdem dieses es es benutzen voll viele KI Forscher auch, hab ich glaub so Also auch diese diese Warnung von wegen, das ist bald schlauer als wie ihr es denkt, wie wir es ist wie bei der menschliche Intelligenz. Etwas, was ich halt gerne schaffen würde, während ich hier im Handelsblatt schreibe, ist halt klarzumachen, was dahinter steckt und warum es diese großen Unterschiede noch gibt zwischen menschlichem Denken und künstlicher Intelligenz. Weil natürlich haben sich Entwickler von Sprachmodellen Sachen abgeguckt aus der menschlichen Kognition, aber das sind nur wirklich kleine, sehr vereinfachte runtergebrochene Konzepte und gerade im Bereich Transformer, die jetzt hinter ChatGPT und so auch stecken. Wir lernen ja auch nicht, indem wir einfach 10000 Bücher lesen, uns Muster davon merken und dann haben wir das gelernt.

Lina Sophie Knees:

Wir lernen viel effizienter. Mhm. Das heißt, unser Denken funktioniert ganz anders als ein Transfermodell, wobei ich verstehe, wie das zustande kommt, dass man diesen Vergleich macht, es zu Aber ich glaube, das ist hochgefährlich eben auch aus dem Grund, was wir gerade besprochen haben, diese menschliche Beziehung aufbauen, das Bewusstsein unterstellen und dann auch diese Angst davor. Es ist wie wir, das ist ja komisch. Wir gruseln uns ja irgendwie auch vor Affen, die wie sich wie wir verhalten manchmal oder das ist dann irgendwie son ganz komisches Gefühl und das passiert glaube ich auch mit KI.

Lina Sophie Knees:

Diese diese Angst wird größer, wenn wir wenn wir KI unterstellen, es sei wie wir.

Christoph Magnussen:

Und das geht auch in die andere Richtung. Ich hab mich selber dabei ertappt, jetzt wurde es erzählt. Ich hab gestern Abend halt hier gesagt, son bisschen durchgenerdet auf der Autofahrt und hab Antigravity getestet mit den Google Modellen. Hab wenig Sympathie gespürt, aber kam sehr weit. Und dann waren irgendwann meine Tokens aufgebraucht, hab dann wieder Claude Code verwendet, der mit dem kleinen netten, wie heißt der der Icon?

Christoph Magnussen:

Der war auch Namen dafür, Claude oder also irgendwie sowas.

Lina Sophie Knees:

Der hat Namen, das musste

Christoph Magnussen:

ich bei Ja, natürlich, so richtig freakig und dann fing der an mit den Emojis und so hey und ich war sofort wieder an.

Lina Sophie Knees:

Wie die Büroklammer bei Microsoft. Ganz schlimm.

Christoph Magnussen:

Aber gut, halt im Terminal, Also richtig für nerer Zeit. Ja. Und hab sofort gemerkt, ah ja super, ja back in the game und es fühlte sich gut an. Ich war supermüde, aber dieses sympathische, nette, freundliche und schon bist Du drin. Dabei ist es einfach, es ist dann halt Tool und es vermischt sich halt eine krasse Technologie und Produkterlebnis durch diese Psychologie, die eingebaut ist.

Christoph Magnussen:

Und Du hast natürlich völlig recht, das menschliche Denken und die Effizienz ist ja ganz woanders, ne. Also wenn Du wenn Kind Fahrradfahren lernt, hinfällt, da passieren ja ganz andere Dinge, das zu lernen und das ist nicht einfach nur Muster, was kopiert wird. Ja. Sehr spannend. Also vor allem, dass Du da so so tief und so weit drüber nachdenkst.

Christoph Magnussen:

Ich hatte son Bauchgefühl, aber war mir nicht klar beispielsweise.

Lina Sophie Knees:

Ja, ich glaub, also das, was ich jetzt grade total spannend finde, ist alles im Bereich Physical AI und Weltmodelle. Da wird's, glaub ich, richtig spannend Mhm. Zu gucken, okay, wie bringen wir künstliche Intelligenz bei, sich in einem Raum zu bewegen, so wie wir es tun?

Christoph Magnussen:

Mhm.

Lina Sophie Knees:

Wie lernt diese KI, sich darin zurechtzufinden, Objekte zu bewegen und in die Zukunft zu planen. Weil was Sprachmodelle ja sind, die haben ja gelernt auf der Repräsentation unserer Wahrnehmung. Das heißt, ich nehme diesen Raum wahr, ich beschreibe ihn in Schrift, dann kann das Sprachmodell davon lernen. Aber das Sprachmodell lernt ja also das Sprachmodell lernt nur auf der auf den Wörtern, die ich über diesen Raum formuliert habe, aber dass es jetzt hier steht und sieht, oh hier ist eine Pflanze, hier ist eine Wand, da laufe ich dagegen, das wär ja die direkte Erfahrung Und das sind die Modelle, die glaube ich richtig spannend werden, wo KI aus der direkten Erfahrung lernt und nicht nur aus der Repräsentation von unserer Erfahrung.

Christoph Magnussen:

Mhm. Also echtes Reinforcement Learning Next Level, wo ja halt viele der Topwissenschaftler auch sagen, die die Large Language Models sind da an der Grenze und kommen da nicht weiter.

Lina Sophie Knees:

Es gibt auch Ansätze, Large Language Models dann in diesen physischen Space zu zu bringen. Was wir nur sehen ist und ich glaube, dass es immer noch bei vielen Videomodellen auch zu beobachten sind, diese Glitches. Weil das die Konzepte von das Objekt ist jetzt da und verschwindet nicht einfach in in Thin Air und es gibt Schwerkraft die ganze Zeit.

Christoph Magnussen:

Was Du meinst, wenn wenn die Ah okay, wenn die wenn Du Videobild siehst und plötzlich, ich nicht.

Lina Sophie Knees:

Plötzlich schiebt irgendjemand in die oder geht durch eine Wand oder fehlt Finger auf einmal oder so. Das wird immer besser und es wird auch immer besser werden. Aber es macht halt jetzt hier grad nicht diese Sprünge bei diesen kleinen Feinheiten. Da ist ja oft von vielen KI Forschende Theorie ja, weil Sprachmodelle nicht inhärent verstehen, was Objektpermanenz ist, also dass Objekte nicht einfach sich auflösen, was Schwerkraft ist und was passiert, wenn ich Objekte bewege. Und das finde ich gerade total spannend.

Lina Sophie Knees:

Also welche neuen Architekturen, Ansätze und Forschungen dazu führen, dass das von KI verstanden wird. Das sind die Sachen, die ich gerade total faszinierend und auch sehr nerdig finde, aber

Christoph Magnussen:

Aber notwendig, weil also das Motto hier ist vom Tooltourist zum AI Anwendungsweltmeister und das gehört dann eben auch dazu, die Teile zu verstehen. Wo würdest Du denn sagen, könnte man, also ist das ein Bereich, weil ich sag mal, bei den großen Sprachmodellen ist so viel Kapital notwendig und Energie, da ist schwer aufzuholen. Aber würdest Du sagen, da gibt's spannende Beispiele hier auch aus Europa, wo man mal hingucken sollte bei dem Thema jetzt?

Lina Sophie Knees:

Das große Problem, was dieser Bereich grade hat, es sind die Daten. Mhm. Es gibt ja diese Ansätze, dass man Simulation verwendet. Nvidia hat ja dieses den digitalen Zwilling und Cosmos, wo man Simulationsdaten hat, damit der man die Roboter KI dann quasi trainieren könnte. Es gibt aber viele Forscher, ich bin im Austausch mit dem Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz darüber, die sagen ja, Simulationen allein reichen nicht.

Lina Sophie Knees:

Man braucht Daten aus der echten Welt und wir haben da gerade das Problem, dass Sprachmodelle können natürlich auf dem ganzen Internet trainiert werden. Ja. Aber die echte Welt, dafür gibt's kein Internet an Daten. Also die sind noch nicht da. Das heißt, es ist eine riesige Datenlücke in dem Und momentan geht's darum, diese Datenlücke zu füllen.

Lina Sophie Knees:

Also es gibt schon gewisse Physical AI Modelle, die gewisse Dinge können, also zum Beispiel Sachen von A nach B greifen und verschieben. Da macht Sereact grade viertes Start-up aus Stuttgart. Aber die haben auch den Ansatz, hey, wir brauchen erst mal die Daten. Das heißt, wir machen mit Engineering erste Modelle mit Sensoren, die Daten sammeln und füttern das in eine Datenbank und darauf kann die nächste Generation von KI trainiert werden. Das ist gerade das Data Fly Wheel, son Schwungrad, was in Gang gesetzt wird.

Lina Sophie Knees:

Grad geht's darum, so viele Daten wie möglich zu sammeln aus der echten Welt.

Christoph Magnussen:

Das heißt aber auch, wenn jetzt mal ganz platte Frage, die wahrscheinlich immer durch den Kopf geht, würde bedeuten, wenn in China überall Kameras laufen und wenn Elon Musk in jedem Tesla jeden Tag Bilddaten aufnimmt, dann haben die mehr Daten als wir.

Lina Sophie Knees:

Ja. Vermutlich. Vermutlich. Ich weiß nicht genau, weil bei Tesla bin ich jetzt überfragt, wie wie wohin die Daten fließen und wie die aufgenommen werden. Aber jetzt so im Bereich, okay, wie kriegen wir Industrieroboter in die Fabriken oder Haushaltsroboter in den Haushalt.

Lina Sophie Knees:

Da sind gerade ganz viele Start ups dran, Daten zu sammeln in unterschiedlichen Ansätzen. Es gibt Ansätze von wir fernsteuern erst mal den Roboter. Da gab's ja Neo One Ich war

Christoph Magnussen:

den kurz davor zu bestellen, bis ich ihn gesehen hab, ach Moment, wait a minute.

Lina Sophie Knees:

Ja, also das da ist also viele waren enttäuscht von wegen, oh, der ist ja nur ferngesteuert. Aber es ist trotzdem spannend, weil er sammelt ja trotzdem Daten. Frage ist jetzt nur, kann der genug Daten sammeln, dass dass man darauf KI Modell trainieren kann? I don't know.

Christoph Magnussen:

Ist bisschen seltsam, wenn da jemand steht und zu Hause reinguckt, so fühlt sich das an für Leute.

Lina Sophie Knees:

Ja, also ich weiß nicht, ob man das noch erklären muss, aber dieser dieser Neo One X wurde beworben als Haushaltsroboter, der alles kann. Und dann in Interview im Wall Street Journal wurde das glaube ich dann erst revealed, dass der von einem Mitarbeiter des Unternehmens ferngesteuert wird. Aus der Ferne macht dann jemand den Haushalt über diesen Roboterverein und der die Idee dahinter ist, man sammelt die Daten da raus, wie machen Menschen Haushalt und darauf trainiert man eine KI, die das dann irgendwann alleine kann. Ich weiß nicht, ob das der beste Ansatz ist, aber es ist super interessanter Ansatz. Es könnte ein Puzzleteil sein des ganzen Ansatzes auf jeden Fall.

Lina Sophie Knees:

Es gibt jetzt anderes Start-up, das haben die damals glaube ich gestern revealt. Die haben Leuten so Spezialhandschuhe gegeben mit Sensoren dran und die haben dann über Wochen den Haushalt gemacht, während sie diese Handschuhe getragen haben. Und daraus haben halt die Sensoren aufgenommen, okay, also die Daten aufgenommen, wie man Haushalt macht, aber aus den Handschuhen. Das ist auch noch mal anderer Ansatz.

Christoph Magnussen:

Können wahrscheinlich Bilddaten alleine auch nicht reichen, ne? Also Du

Lina Sophie Knees:

brauchst ja Nee, weil das ist ja voll schwierig. Das Problem ist ja das taktile Gefühl. Also wenn ich dieses Glas greife, kann ich fühlen, wann ich's hochheben kann. Roboter könnte es vielleicht Also da muss man erst mal die Sensoren haben, die das wahrnehmen können Ja. Und erst mal die Daten haben, zu trainieren, wann ist genug und wann zerbrech ich das Glas?

Lina Sophie Knees:

Das sind die Feinheiten da drin irgendwie und ich glaub, dieser Ansatz mit den Sensorhandschuhen ist gar nicht so doof. Aber letztendlich diese 2 Start ups verfolgen beide so einen dezidierten Ansatz, auf den sie setzen. Ich glaube, schlussendlich wird's eine Mischung aus allem sein und deswegen finde ich Sereact als Start-up zum Beispiel interessant, einfach wegen deren Datenansatz, weil die halt diese Daten aus dem Einsatz sammeln und eine riesige Datenbank aus dem Realeinsatz sammeln. Die machen auch Imitation Data, genau und auch Simulationsdaten. Damit werden dann Edge Cases ergänzt, also Sachen, die nicht so oft passieren, weil wenn ich jetzt Daten sammel, gibt's ja auch Sachen, die unvorhergesehen passieren.

Lina Sophie Knees:

Zum Beispiel das Dach stürzt einen, während ich hier versuche irgendwas sonst so und keine Ahnung. Irgendwelche Sachen, die halt nicht oft passieren und das kann man natürlich dann gut simulieren und ergänzen dadurch. Und das das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz macht auch ähnliche Ansätze, soweit ich das noch im Kopf hab. Aber das ist total total spannender Bereich grade.

Christoph Magnussen:

Das heißt, wenn Du jetzt draufschaust, wir hatten vor paar Wochen Janette Wiget von von aus dem Merantix Board zu Gast. Die meinte auch, na ja, es gibt so viele Teilbereiche davon und ich weiß natürlich auch daher, dass sie in diversen Sachen drin sind. Wenn jetzt Leute sagen, ich müsste dafür in die USA gehen oder sonst wohin, würdest Du sagen, nee, hier gibt's viel?

Lina Sophie Knees:

Ist natürlich eine sehr europäische Perspektive, die ich hab. Ich red natürlich mit vielen europäischen Start ups, aber hier gibt's sehr viel in dem Bereich, ja und auch sehr interessante Sachen.

Christoph Magnussen:

Gib mal paar Sachen Einblick, wo Du sagst, das ist highly interesting.

Lina Sophie Knees:

Ich glaub alles, was Automatisierung im Produktionsprozess angeht, da ist Deutschland schon gut dabei. Jedenfalls beobachte ich da sehr viel Innovationsmut und Innovationswille, sag ich mal so und gerade in der Logistik passiert extrem viel, weil also in Warenhäusern kann man Sachen relativ einfach auch so sehen, so wurde es mir jedenfalls erklärt. Ich bin natürlich selber keine Logistikexpertin, aber wenn es jetzt darauf ankommt, bring Paket von A nach B, welcher von uns Robotern fährt da hin, wo ist es näher dran, sortier mir die Produkte und da ist es dann manchmal nicht so wichtig, ob die Schraube jetzt ein Zentimeter weiter links oder rechts steht. Der nächste Schritt ist dann die Produktion. Zu sagen, okay, die Schraube muss jetzt wirklich millimetergenau in dieses eine Loch.

Lina Sophie Knees:

Da wird's wieder schwieriger. Aber ich glaube, da sieht man wieder diesen Fly Wheel Ansatz. KI, die wird eingesetzt in dem jetzigen Stadium, sammelt Daten und darauf wird dann die nächste Generation trainiert.

Christoph Magnussen:

Was jetzt bei Was war denn der der Als Figure One und Figure 2, also die die Roboter in den USA, die Roboterfirma, GPT mit eingesetzt haben, ihre Roboter zu trainieren, weiß ich noch letztes Jahr, als ich das Video gesehen hab, dass die den Ansatz präsentiert haben, ein Roboter lernt Kaffee machen und überträgt die Fähigkeit auf alle anderen. Und ich hatte son Flashback von diesem Film IRobot. Kann dir jetzt aber grad nicht sagen, ist das schlauer, sinnvoller Ansatz, den so zu verfolgen? Ist das eine Idee? Hat das funktioniert?

Christoph Magnussen:

Weißt Du, wo die stehen? Also ich hab das

Lina Sophie Knees:

Wo Figur One steht, das weiß ich auch nicht so genau, ehrlich gesagt. Ich weiß dann Also in dem Bereich werden Also es ist total schwierig, manchmal von außen zu beobachten. Vor allem, wenn man jetzt nach China und in die USA guckt, weil ich da nicht so viel Einblick hab, wie gut die wirklich sind oder was nur Produktionsshow Ich hab viele Robotikforscher gesprochen, die sagen, okay, die werden auf den einen Use Case angepasst oder genau dahin programmiert oder sogar ferngesteuert in diesen Werbevideos. Da muss man echt aufpassen.

Christoph Magnussen:

Aber Okay.

Lina Sophie Knees:

Das jetzt jetzt in jedem Einzelfall einzuschätzen, da fehlen mir die Einblicke dann oft, also

Christoph Magnussen:

Müssen wir doch Roboter bestellen.

Lina Sophie Knees:

Ja, also ich wär dabei. Ich würd das gern covern dann, wenn Du 'n Roboter bei dir im Haushalt machst.

Christoph Magnussen:

Ich wollte auch, zu Hause wurde das noch untersagt. In der Firma hätte ich, glaub ich, diverse Leute wären da offen für, ne. Ich hab den nur allerdings auf Videos gesehen, wenn so ein Roboter, also wenn Large Language Model halluziniert ist das 1, aber wenn so ein Roboter durchdreht, ist das was anderes. Also gibt's auch diverse Videos, wo so

Lina Sophie Knees:

Genau das ist das Ding, ne. Also nicht nur sind die Daten nicht verfügbar in dem Physical AI Bereich, sondern es ist ja auch so, dass es auch noch größeres Sicherheitsrisiko ist.

Christoph Magnussen:

Ja, Da gibt's so Videos, Shorts, wenn der so durchdreht und die haben ja gut viel Kraft.

Lina Sophie Knees:

Na ja, oder auch nur, wenn er ausfällt und umfällt. Ja. Das kann ja auch passieren. Ja. Deswegen war dieser Neo ja auch in son Pullover gepackt, damit er möglichst weich auf dich drauf fällt.

Christoph Magnussen:

Ja gut, aber das da merkt man irgendwie früh, das fällt noch aus. Du, wenn Du jetzt sagst, okay, da sind wir gut aufgestellt und wenn Du jetzt draufschaust, ich sag immer, ich ich wäre gerne, dass wir's schaffen, in die Anwendungsweltmeister Topliste zu kommen. Und ich weiß, Anthropic hat eine Liste veröffentlicht mit Top Usage Anwendungscases weltweit, Top 20. Da waren wir nicht drauf.

Lina Sophie Knees:

Da waren wir nicht drauf. Da waren

Christoph Magnussen:

wir nicht drauf. Wie ist dein Blick da drauf? Glaubst Du, stimmt nicht so ganz, wir sind da schon richtig gut oder glaubst Du doch, wir müssten da vielleicht mal nachlegen und zwar in folgenden Bereichen müsste Folgendes passieren?

Lina Sophie Knees:

Ich glaub, das kann ich aus verschiedenen Perspektiven beantworten.

Christoph Magnussen:

Das hab ich gehofft.

Lina Sophie Knees:

Eine voll vollendete Antwort hab ich natürlich jetzt nicht. Ich kann nur verschiedene Beobachtungen ergänzen. Jedenfalls ich hab mit vielen, mit vielen, mit ein paar US Start ups gesprochen, die jetzt in Deutschland expandieren wollen. Ja. Und wenn Du sie fragst, warum heißt es, ja hier ist der größte Wachstumsmarkt, hier sind die meisten Knowledge Worker, hier sind die meisten Leute, die Bock haben, das auszuprobieren.

Lina Sophie Knees:

Und ich glaub, wir sind da manchmal bisschen hart zu uns selbst, weil oft gesagt wird, oh, das will keiner machen, will keiner umsetzen. Die Außenperspektive scheint da andere zu sein. Aber das natürlich nicht nur Ich kann jetzt nicht nur den US Start ups, die hier expandieren wollen, vertrauen, was das angeht, aber oft Es überrascht mich jetzt, dass Anthropic uns nicht dabei hatte, weil ich glaub bei Open AI hieß es ja, Germany ist Top Ja,

Christoph Magnussen:

das Genau deswegen hast mich auch gewundert, ja.

Lina Sophie Knees:

Und grade der der der effizientere Ton von Anthropic wär vielleicht in in Deutschland bisschen beliebter.

Christoph Magnussen:

Es ist halt auch das nerdyere Tool, ne. Es hat deutlich weniger. Also wenn Du jetzt überlegst ChatGPT in der Verbreitung, also jetzt nicht die API, sondern wirklich das Tool ist halt, wir sagen immer, it's a ChatGPT World, Full Stop. Muss man einfach ganz klar sagen, ne. Sind ja Milliarden

Lina Sophie Knees:

Ist ja auch mittlerweile die erste Assoziation, die Du hast mit KI.

Christoph Magnussen:

Ja, seitdem muss ich nicht mal mehr erklären, ich hab in KI investiert. Das ist wie, ich vergleich's immer, es ist wie Nokia, die Mobilfunk zu den Menschen gebracht haben, die ja weiß, ach, ist ein Mobiltelefon, ja, das ist Mobiltelefon. Und alle sagen, ach, das ist KI. So, das ist es ja nicht. Also sieht man ja allein jetzt an dem, was Du erzählst, wie viel wie wichtig das ist, breiteren Blick zu haben.

Christoph Magnussen:

Aber

Lina Sophie Knees:

KI ist auch viel mehr als Sprachmodelle oder generative KI. Das vergisst man auch gerne mal.

Christoph Magnussen:

Aber die, was mich halt schon interessiert und und die genau die Diskrepanz hatte mich auch überrascht. Das eine ist, offensichtlich scheint Potenzial in unserem Markt zu stecken, sonst würdest Du dir keine Offices eröffnen. Google damals schon, Meta, Open AI und Co, also große Wirtschaft. Und dann aber wiederum die Adaption. Bei uns geht ja vieles nicht wegen Datenschutz oder dies nicht und so weiter.

Christoph Magnussen:

Das ist schon bisschen Unterschied zwischen, ich pack's in die Produktion, ich benutze es im Büro vernünftig. Ja. Und dann zu Hause 3 verschiedene Kategorien. Hast Du da wirklich das Gefühl, wir sind da vorne mit dabei oder?

Lina Sophie Knees:

Ich glaub, zu Hause benutzt es mittlerweile jeder.

Christoph Magnussen:

Alle, ne? Das ist nämlich das Ding.

Lina Sophie Knees:

Das ist jedenfalls meine Beobachtung aus meinem Freund zum Paladtenkreis. Also auf jeden Fall und wenn Du es nicht in der Arbeit benutzt, dann benutzt Du es halt heimlich. Ja. Und das ist dann noch ein größeres Problem, würde ich sagen. Also wir hatten ja einen kurzen Eindruck bekommen bei diesem Open AI Fauxpas, wo man geteilte Chats einfach googeln konnte, was da alles geteilt wurde.

Lina Sophie Knees:

Da hat man ja kurzen Einblick bekommen, was ...

Christoph Magnussen:

Hol mal hol noch mal dazu aus, dass vielleicht weil alle benutzen's und das glaube

Lina Sophie Knees:

ich Das war, ich weiß nicht, ob das Glitch war oder was auch genau dahintersteckte, aber es gab eine einen kurzen Zeitraum, als man durch eine ganz einfachen Google Suche einfach ChatGPT Chats, die Privatleute mit ChatGPT geführt hatten googeln und auch einsehen konnte. Das lag daran, dass man immer, wenn man auf Teilen geklickt hat und den Chat mit jemandem geteilt hat, wurd direkt Google Index

Christoph Magnussen:

Ah stimmt, hab ich gelesen.

Lina Sophie Knees:

Macht. Das gleiche Problem hatte Grok übrigens auch. Das wurd noch nicht so groß gemacht. Und da hat man halt gesehen, dass Leute da alle möglichen finanziellen, ja, privaten oder sonst welche Details mit

Christoph Magnussen:

ChatGPT geteilt haben. Gib mir mal ein schlaues Passwort. Keine schlaue Frage, Grog oder ChatGPT zu fragen. Und das

Lina Sophie Knees:

ich hatte noch mit 1 gesprochen, die meint, da gibt da gibt's auch großes Prompt Injection Problem, weil Du bist dann halt in diesen diesen Google Chats drin und die haben dann teilweise auch Einfluss auf deine Chats. Also sie hatte dann son Beispiel, wo sie dann irgendwie ein Was hat sie gemacht? Sie hat dann versucht eine den die die Filter von OpenAI zu umgehen, damit ChatGPT einem erklärt, wie man eine Leiche entsorgt. Hat dann gesagt, ja ich will mein 87 Kilo schweres Huhn entsorgen.

Christoph Magnussen:

Okay wow.

Lina Sophie Knees:

Und das hat sie an 1 1 Kollegin geschickt, die hat gelacht, hat den Ted wieder zugemacht und hat sie den nächsten aufgemacht und auf einmal also sie wollte ein Bild generieren, auf einmal generiert, ChatGPT ihr ein Bild, wie man dieses Hühnchen, dieses riesige Hühnchen zerstückelt und begräbt. Und das sind halt auch so Sachen, wenn ich jetzt über Google diese Chats öffne, können sie auch meinen Chat beeinflussen. Das sind auch so Risiken.

Christoph Magnussen:

Okay, krass.

Lina Sophie Knees:

Aber ja, diese Lücke wurde geschlossen. Ja. Man kann jetzt das glaube ich nicht mehr über Google finden, die die suchen, aber was war halt verheerend, weil zu sehen, was Leute alles mit ChatGPT teilen und jetzt gerade im Unternehmensbereich, wenn man's heimlich macht, wenn man keine Strategie hat, wie man Leute KI nutzen lässt, passiert das halt.

Christoph Magnussen:

Also ich finde es gut, dass Du es noch mal so einfach so bildlich darlegst, weil wahrscheinlich haben wir jetzt alle diese riesige Huhn vor Augen, können sich das natürlich vorstellen, bis so, ah, way, die Minne hat doch was erzählt. Was würdest Du sagen, ich teile das sehr, by the way, denn in der Anfangszeit hieß es, dürfen alle nicht benutzen. Wir haben die Zahlen gesehen und ich hab das mit Facebook damals verglichen, weil ich gemerkt hatte, als Facebook so stark gewachsen ist und ich gesagt, Leute, das ist kein Weg dran vorbei, ne? Will happen. Bei ChatGPT war's noch steiler und wir haben immer nur gehört, nee, nee, wir bauen unser eigenes ChatGPT.

Christoph Magnussen:

Ich so, okay.

Lina Sophie Knees:

Das war auch eine Phase, ja.

Christoph Magnussen:

Ja, Keine gute Idee, war mein Take. Was sind denn jetzt deine Best Practices, wenn Du Du hast wirklich breiten Blick ja auch über die Unternehmen, wenn Du sagst, das ist sinnvoll zu tun? Weil viele werden jetzt auch im nächsten Jahr drüber stolpern und sagen, ach guck mal, das war alles nur eine Bubble, weil irgendwann wird mal wahrscheinlich 'n bisschen was daneben gehen. Trotzdem wird die Technologie nicht weg sein. Also ich sag einfach, das wird uns jetzt beschäftigen.

Christoph Magnussen:

Was sind Learnings, wo Du sagst, das ist sinnvoll zu tun oder das nicht im Unternehmen?

Lina Sophie Knees:

Ich kann, glaube ich, nur aus unserer Unternehmensperspektive sprechen. Wir haben eine eigene Plattform, wo Prompts hinterlegt sind, da steckt ChatGPT hinter, aber wir haben das so abgeschirmt, dass die Daten nicht im Training verwendet werden, Open AI und wir haben Unternehmensaccounts bei ChatGPT. Die Maßgabe bei uns ist, jeder soll ausprobieren. Das würde ich auch empfehlen. Also vielleicht ist man einfach bisschen sensibler, was man da jetzt teilt für ChatGPT, aber wenn man jetzt eine Unternehmensstrategie einrichtet und sagt, okay, diese Sachen da dürfen da rein, diese Sachen dürfen nicht da rein, sich Unternehmensaccounts holt, ist es glaube ich erst mal gut, Leute heranzuführen an was kann das Ding, was macht das überhaupt?

Lina Sophie Knees:

Und ich glaub, weil ich weiß nicht, ob das ChatGPT oder Open AI sein muss, aber irgendein KI Tool auf jeden Fall ist auf jeden Fall gut.

Christoph Magnussen:

Würdest Du sagen 1 oder eher mehrere? Also ich hab ich hab da

Lina Sophie Knees:

Was ist natürlich auch eine gute Frage, ja.

Christoph Magnussen:

Der Unterschied ist schon so stark manchmal, dass ich sag, ich will eben nicht, dass meine Leute an einem hängen, sondern superschnell switchen können und auch wissen, warum sie das tun.

Lina Sophie Knees:

Es kann auf jeden Fall gut sein. Ich switche auch die ganze Zeit. Ich hab eine ChatGPT, eine Germani und eine Cloth Phase gehabt und die wechseln sich auch dauernd ab. Ich glaube, das auszuprobieren ist auf jeden Fall gut und auch sinnvoll. Ich würde jedem Unternehmen empfehlen und das ist natürlich jetzt aus meiner neunundzwanzigjährigen Perspektive bisschen einfach zu sagen, ja im Unternehmen macht das mal, aber ich würde halt empfehlen, Mitarbeitende zu ermutigen, das auszuprobieren und Rahmen zu schaffen, einen sicheren Rahmen zu schaffen, zu gucken, was ist ein sicherer Rahmen, dass keine Daten rausfließen, wo Leute sich ausprobieren können.

Lina Sophie Knees:

Ist glaube ich erster Schritt. Wir haben hier beim Handelsblatt jetzt Hackathons, wo Leute sich wirklich Tag Zeit nehmen, zu probieren, hey, wie arbeite ich, was macht meine Arbeit aus und wie kann dieses Tool Pain Points aus meiner Arbeit rausnehmen und da benutzen wir auch unterschiedlichste Sachen. Ich hab da gestern noch mal mit demjenigen, der diese Sachen diese Hackathons organisiert, dem Tobi bei uns im Haus noch mal drüber gesprochen und der meinte, das ist krass, wie Leute, die seit 30 Jahren nicht anders gearbeitet haben und erst mal die ganze Zeit darüber reden, dass KI ihnen jetzt erst mal nicht mehr so viel geholfen hat, da rausgehen und sagen so, hey, das ist ja richtig cool, das benutze ich jetzt Und ich glaub genau diesen Space zu schaffen, sich auszuprobieren und was wirklich was für sich mitzunehmen, was für einen individuell funktioniert Ja. Ist total ist total guter erster Schritt.

Christoph Magnussen:

Vor allem, weil es eine Riesendiskrepanz ist zwischen privat benutzen's alle für, gib mir mal die besten Schlüsselrestaurants und dann merken, okay, das hat wirklich ist Use Case in der Arbeit und dann Ja. Nur dann schaffst Du's ja auch zu merken, okay, das kann auch gefährlich sein an einigen Stellen, zu wissen, wann und wie man das benutzt. Ich erinnere 'n Gespräch zwischen uns beiden zum Thema Agentic Browsern, also sprich der großen neuen Erfindung, wo alle hinwollen, ne. Sam Altman hat noch nicht das iPhone geschafft. Jetzt will er den Zugang zum Internet, nämlich den Browser.

Christoph Magnussen:

Perplexity hat Agentic Browser, Arc. Ich weiß nicht wer noch, aber Google hat 'n 'n Plugin Extension, glaube ich, von Antropic.

Lina Sophie Knees:

Hast Du Perplexity schon genannt?

Christoph Magnussen:

Den Comet? Ja, ja. Ja, ja, ja, doch auch genutzt. Also sprich Browser, der dann für dich Sachen macht. Ja.

Christoph Magnussen:

So, ist ja geiler Gedanke. Nimm uns noch mal mit, jetzt kommt son Case. Ja. Und ich glaub, wenn Du nur normal ChatGPT zu Hause benutzt und die Amerikaner ist ja Datenschutz auch echt wurscht. Die sagen, ja geil, der macht jetzt mal eine Mail und den Kalender und das Shopping und so weiter.

Christoph Magnussen:

Und Du sitzt davor und hier sind wir wieder beim Ausgangsbox und fragst dich, warum?

Lina Sophie Knees:

Ja, das das why kam nach ein, 2 Stunden Rumprobieren und Frustration. Ich hab halt Wir hatten halt in der Redaktion besprochen, okay, wie berichten wir über diesen Browser? Wir hatten erst mal eine Nachricht drauf gehoben und dann war die Frage, okay, ich glaube schon, dass Leute wissen wollen, was ist das? Wie funktioniert das? Und wie benutzt man das jetzt?

Lina Sophie Knees:

Und dann hab ich mir halt einen Laptop aus der IT ausgeborgt, weil erstens lief es nur auf MacBook und ich hab kein MacBook und außerdem hieß es, habe ich gehört okay, vielleicht nimmt man keinen Laptop, wo jetzt ganz viele private Sachen drauf sind oder Zugänge drauf sind und hab mich da ran gemacht und wollte halt rausfinden, okay, ist das jetzt die Revolution des Browsers? Weil der Browser ist ja der Zugang zum Internet. Ja. Und Chrome hat ja da, ich weiß nicht, wie groß ist der Marktanteil, lass mich lügen. Ich das waren irgendwie 70 Prozent.

Lina Sophie Knees:

Also auf jeden Fall exorbitant hoch.

Christoph Magnussen:

Und und und auch Geschenk an die an die Menschheit, sag ich immer wieder, weil ist Chromium zur Verfügung gestellt.

Lina Sophie Knees:

Also Ja, auf dem Atlas auch basiert, by the way.

Christoph Magnussen:

Ja, richtig und ohne den Browser, das vergessen immer viele, würden wir wahrscheinlich in irgendwelchen Stores von den großen Sachen runterladen.

Lina Sophie Knees:

Ja, aber KI räumt das Internet sag ich Ja. Es verändert, wie Werbeanzeigen geschaltet werden und es verändert auch, wie wir das Internet nutzen. Das heißt neuen Browser mit KI Funktionen ist erst mal naheliegend.

Christoph Magnussen:

Ja.

Lina Sophie Knees:

Aber ich bin da reingegangen und wusste gar nicht, was macht man mit sonem KI Browser überhaupt? Ich hab Also ChatGPT ist jetzt in meinem Browser drin, cool, aber ich hatte keinen Use Case, wo ich dachte, so dabei hilft mir das jetzt. Dabei kannst Du mir jetzt unbedingt helfen und das erleichtert mir jetzt das Leben und ich hab dann ich wollt dann irgendwie Mietwagenvergleich machen oder so. Das hab dann ewig lang gebraucht, meinen Case zu beschreiben, was genau ich will, damit der Agent das richtig macht und war dann überhaupt nicht zufrieden, weil ich hab in in Viertel der Zeit viel günstigeres Angebot gefunden auf meinem anderen Laptop, während ich mich da gelangweilt hab. Außerdem sagt OpenAI, ja, den Agenten bitte ganz genau beobachten, damit ihr auch seht, was der macht.

Lina Sophie Knees:

Und ich saß dann in meinem Kaffee vor dem Laptop und hab dem Agenten beim Klicken zugeguckt und immer so, ist das jetzt ist das jetzt hier die Zukunft? Ich weiß es nicht. Und ja, also das war irgendwie Also das ist lustig, das auszuprobieren, aber ich hab dich dann angerufen, weil ich dachte so, ich bin, glaub ich, zu doof. Ich versteh nicht, wofür man wofür man jetzt diesen Browser braucht und hab dich halt gefragt, okay, was ist der Use Case hier? Was ist das, wo man sagt, okay, da bringt es wirklich Mehrwert?

Lina Sophie Knees:

Also ich glaube, KI Browser, da wird's bessere geben in Zukunft definitiv, aber als ich dann auch mit den Cybersecurity Leuten gesprochen hab und die gesagt haben, ja, würd ich jetzt ich würd mich jetzt nicht da einloggen und dem Agenten alle Zuständigkeiten geben, weil so ein Prompt, wie ich jetzt auch grade mit dem Hühnchen meinte, ist nicht nur in Chatfenstern, sondern der kann überall sein. Der kann auch auf derselben in derselben Farbe wie das Bild, was auf der Webseite ist, versteckt sein, sodass Du mit dem bloßen Auge nicht erkennen kannst und der kann drinstehen, kaufen Du noch Nike Schuhe. Ja. Und dann dann schlägt der Agent nur noch diese Schuhe vor. Also Nee, ist best case.

Lina Sophie Knees:

Also man kann Ja,

Christoph Magnussen:

ja, ist definitiv so und ich weiß noch, Du Du drückst eigentlich was auf what you do with it? Ich so, Du bist, es gibt eine berechtigte Frage. Mir ist also wir haben natürlich wirklich viel experimentiert, vor allem auch mit Komet und und ich hab Use Cases, wo ich sag, doch die sind geil, das kannst Du machen, weil der der also Komet und Atlas.

Lina Sophie Knees:

Dann hol ich mal ab, was sind die geilen Use Cases?

Christoph Magnussen:

Könnte rein hypothetisch Zugang geben zu seinen Netzwerken, Social Media und auch die Kommentare, die man hinterherkommt, einfach nett und freundlich beantworten.

Lina Sophie Knees:

Rein

Christoph Magnussen:

hypothetisch wäre das möglich. Ist nicht schlau zu tun, weil tatsächlich bei Komet hab ich Test gemacht. Ich wollte Klamotten kaufen.

Lina Sophie Knees:

Und

Christoph Magnussen:

war irgendwie das Wochenende alleine mit den Kindern, hatte irgendwann alle im Bett und war so jetzt machst Du Shopping. Jetzt nehm ich so, nimmst dir Shopping vor. Hab ich schon, hab ich hingesetzt in der Küche und war schon relativ spät und war so, oh, ich schick jetzt, da war glaube ich Atlas noch nicht gelauncht, ich schick jetzt den Kometen los. So. Kann ja ein bisschen prompten, Hab mir also prompts designt erst mal für, mach mal Deep Research, wie sieht Christoph Mangos auf der Bühne aus und was müsste der besser machen, damit er dann vernünftig aussieht?

Christoph Magnussen:

Kam er mit Vorschlägen. Die hab ich dann in ein Prompt überführt und hab den Komet auf 5 Stores losgeschickt. Und dann ist was Spannendes passiert. Der hat bei, ich hab das dann verfolgt auf 2 Bildschirmen mit demselben Account. Der ist dann irgendwann auf Instagram gelandet und hat sich Beispiele angeschaut.

Christoph Magnussen:

Und dort in den Kommentaren ist er vermutlich nicht durch eine prompt injection, aber durch die Kommentare abgelenkt worden und war in sonem Deadloop gefangen. Und der zweite Browser hatte plötzlich den gesamten Verlauf gelöscht. Wo ich dachte so, wait a minute, da war ich doch grad noch im Store drin. Da hab ich in meine Mails geguckt,

Lina Sophie Knees:

hab ich

Christoph Magnussen:

irgendwas bestellt, weil ich hab natürlich Zugriff gegeben, weil privat ich wollt's ja testen.

Lina Sophie Knees:

Mutig.

Christoph Magnussen:

Ja, ja, ja, Ich probier's immer aus. Immer das meiste hab ich ja gut im Griff und ich weiß auch, was ich tue. Ich weiß ja, was Prompt Injection ist, aber das ging wirklich flott und ich vermute, es war eher Bug. Aber ich bin immer Freund davon, Sachen natürlich zu testen und auszuprobieren. Ich so seh nur natürlich, dass selbst einige ITler so wenig Wissen darüber haben, was das Prompting ist, weil sie es für keine ernste Kategorie halten, was ich für Riesenfehler halte, weil zurück zu den System Prompts, einzelne Worte verändern ja komplettes Verhalten, dass das superschwer zu überblicken ist, was dann son Browser macht.

Christoph Magnussen:

Wo ich einen spannenden Use Case sehe, zu deiner Frage zurückzukommen, ist bei Antigravity, das ist ja 'n IDE. Unbedingt, unbedingt. Also quasi Curser Konkurrent. Und was Google gemacht hat, ist, man muss sich das so vorstellen. Und und ich sag immer wieder, unbedingt nicht dafür zurückschrecken, weil da bisschen geschwungene Klammern drin sind.

Christoph Magnussen:

Eine IDE kann für Code verwendet werden, aber das Coole ist, das kann auch für ganz normale Textdateien und Projekte verwendet werden. Und jetzt stell ich mir vor, ich hab mein Projekt mit den Ordnern und den Texten in der linken Spalte, dann schreib ich an einem Dokument und ich hab, weiß nicht, wenn Du Artikel schreibst, hast Du wahrscheinlich auch 5, 6 Dokumente, mit denen Du arbeitest und hast es in tollen Übersicht. Und dann hast Du rechts eine Spalte mit den Agenten. Und denen kannst Du Aufträge geben. Und Antigravity kann dann einen Browser launchen, würdest Du jetzt was coden oder sagen, hey, ich hab hier meinen Artikel fertig geschrieben, mach mir daraus eine Website.

Christoph Magnussen:

Und der kann dann selber sich durchklicken und testen. Und das

Lina Sophie Knees:

Aber was heißt dann in dem Kontext einen Browser launchen?

Christoph Magnussen:

Also Du Du würdest, wenn Du jetzt wenn Du jetzt eine App baust, ja, so was Beispiel, meine Tochter wollte eine Zeitmaschine bauen. Sie hat morgens vor der Schule eine gute Idee und damit hast

Lina Sophie Knees:

auch schon gemacht, ja.

Christoph Magnussen:

Mit soner Sache hast Du mich dann sofort. Und so, ja cool, okay, wir gehen ran. Wir wir haben dann das gebaut und Browser launchen bedeutet, Du Du hast diese App jetzt lokal gebaut und Du kannst dann über Browserfenster quasi localhost aufsetzen, das zu testen. So und Antigravity, sobald Du die Freigabe gegeben hast, frag dich beim Start, willst Du quasi alles selber machen? Oder gibst Du die volle Autonomie?

Christoph Magnussen:

Und volle Autonomie bedeutet, hey, teste das mal. Und dann geht wirklich Chrome auf, da hat eine Extension vorher reinbekommen. Du hast gesagt, okay. Und dann geht Chrome auf. Und dann hat er auch, dann haben sie diesen blauen Rand übernommen, wie von allen Browsern.

Christoph Magnussen:

Also haben alle nachgemacht dann. Und dann fängt er an, sich durchzuklicken. So. Also so wie wenn Du Lokalhost testest und probierst deine App aus auf deinem Rechner, macht dir das selber. Und da dachte ich so, das ist geiler Use Case.

Christoph Magnussen:

Irgendwie war gestern aufm Auto dabei und wir haben das dann gesehen und man war so, weil den lässt Du halt Test laufen, ob deine Seite funktioniert und musst das nicht selber machen. Ja. Und das machst Du ja auf deinem Localhost. Also da weißt Du ja, da kannst Du ja alles testen und machen.

Lina Sophie Knees:

Total spannend auf jeden Fall. Ich also diese ganze Agents- Browsergeschichte ist halt Es wird so spannend sein, was da noch passiert und welche Guardrails es dann auch braucht. Das ist also leider immer der der Sache, wo mein Kopf hingeht, direkt so von wegen

Christoph Magnussen:

Zurecht, also völlig zurecht.

Lina Sophie Knees:

Wie setzt man die Guardraids ein, dass die Agenten keinen Quatsch machen, dass sie nicht manipulierbar sind, dass sie Also jetzt in dem Fall, wenn Du jetzt sagst, okay, testest die App, ist natürlich erst mal erst mal gut.

Christoph Magnussen:

Mhm.

Lina Sophie Knees:

Also das ist ja auch erst mal gut für die Qualität der App. Aber so langfristig gesehen, also wie wie werden KI Browser eingesetzt? Wie werden Agenten sich dadurch navigieren? Das wird noch richtig spannend.

Christoph Magnussen:

Ja, ja, also ich hab den Richard Socher im Podcast gehabt, der das Prompt Engineering als Konzept entwickelt hat Und deshalb wirklich einfach, ah, supernetter Typ, superschlauer Kopf, hunderttausendfach zitiert. Und der meinte noch nicht mal was zu Guardrades, sondern sagte nur, allein die Nützlichkeit ist noch nicht gegeben, weil diese 5 bis 10 Prozent, diese letzte Meile, wo Du meintest, dein Mietwagenbeispiel, das Ding einfach stack ist und nicht weiterkommt. Und das passiert halt häufig bei den einfachsten Sachen. Und das wird uns noch eine ganze Weile beschäftigen. Trotzdem hast Du natürlich 'n hohen Grad an Nützlichkeit, wenn Du Recherchen mal schnell machen kannst, solange Du weißt, was Du tust.

Christoph Magnussen:

Also als ich gestern 2, 3 Links gesehen hab, wo er sagte, das öffne ich jetzt Und jetzt, weil's Coding Beispiel war, bei GitHub dabei, sag ich, ist erst mal eine gute Quelle. Aber da gibt's halt auch mal Sachen, die nicht in Ordnung sind. Und wann guckst Du noch mal nach? Woher weißt Du als Kind, als Jugendlicher, that's okay, that's not okay? So.

Christoph Magnussen:

Und das ist schon 'n größeres Thema. Das ist aber wie die Anfangstage Internet, wo Du halt auch echt viel Shit dabei hattest. Wo Leute sich auch nicht getraut haben, Kreditkartendaten einzugeben im Internet. Das war same staff. Als Cloud losging, Salesforce 2001, 2, 3, 2 Jahre nach Salesforce Launch, da weiß ich noch, wenn ich mit Leuten darüber gesprochen hab, ja klar, ich hatte damals Salesforce Account, da waren die, Du speicherst deine Adressdaten im Internet?

Christoph Magnussen:

Ich so, ja, nicht ganz. Aber weißt Du, also deswegen Ja. Aber deswegen find ich's so spannend, wie Du drauf guckst, weil ich weiß, Du Du hast

Lina Sophie Knees:

Ja, 2002 war ich halt 6. Ja, okay. Danke für den Also

Christoph Magnussen:

für den Reminder an der Stelle.

Lina Sophie Knees:

Nein, aber ich bin damit ja schon groß geworden. Ja, ja, also das Klar,

Christoph Magnussen:

Du hast anderen Blick drauf. Aber woher kommt deine, ne, weil das Studium plus das? Technisch Tiefe, vielleicht einmal den Abschluss dazu zu machen. Du hast ja irgendwann auch den Punkt gehabt, dass Du diese Neugier entwickelt hast, da hinzugucken, die Natur der Technologie zu verstehen. Wenn Du das jetzt noch mal mitgeben würdest, das fänd ich schönen Abschluss.

Lina Sophie Knees:

Woher die Neugier kommt? Ist, glaube ich, inhärent in mir drin. Ich langweile mich sehr schnell. Das heißt, ich muss also Wenn wir jetzt mal auf KI zurückblicken, ich war grad in meinem Wirtschaftspsychologiestudium fertig und wusste, ich will dadrin keinen Master machen. Mhm.

Lina Sophie Knees:

Ich weiß nicht mehr genau warum, es war einfach Gefühl. Ich hab dann zu der Zeit sehr viele Bücher gelesen, ich glaub, Harari war etwas, was ich gern gelesen hab, Homo Deus kam da grade raus, glaub ich. Und der hat dann halt von KI gesprochen und was die Potenziale davon sind, wenn ich mich richtig erinnere oder das war in anderen Buch, ich weiß auch nicht, Live 3 Punkt o kam da glaub ich auch kurz davor raus, das hatte ich dann auch gelesen und das war ein Gefühl von, ich glaube, das sollte ich mir genauer angucken. Ich glaube, dass da da ist irgendwas. Und dieses Gefühl von, ich will vorne mit dabei sein, ich will das verstehen, das hat mich, glaube ich, angetrieben zusammen mit, ich komm ausm ich kam ausm interdisziplinären Studiengang, bin in einen neuen rein, also sich neue Sachen anzueignen, war einfach inhärent in in meiner Ausbildung mit drin.

Lina Sophie Knees:

Ich glaube, das ist Muskel, den man trainieren kann. Glaub, Neugier kann man trainieren, wenn man sich die Angst nimmt und einfach erst mal sagt, ich guck mir das jetzt erst mal an. Ich glaub, das ist spannend und ich probier mal rum, jetzt gerade ist ja die die der Vorteil der Zeit jetzt gerade ist, wir haben ja alle keine Ahnung. Also es ist keine Ahnung, ist vielleicht bisschen viel gesagt, aber wir alle probieren ja rum. Wir alle gucken uns an, was passiert jetzt gerade und da mitzureden und mitzumachen, ist sehr einfach und es wird einem auch keiner schief angucken, wenn man blöde Fragen stellt und es gibt auch noch keine blöden Fragen Und ich glaube, das sind so Sachen, die mich da sehr motivieren, wenn ich jetzt KI Forscher anrufe oder jemanden, der in der Robotik was macht und so, wenn ich da sag, von wegen so, hä, aber was?

Lina Sophie Knees:

Warum? Also ich war bei Cereac zu Besuch und sollte da einen Greifarm fernsteuern, der von A nach B Waren sortiert hat und ich hab letztens das Video wieder angeguckt, was von mir da gemacht wurde und ich sortier da so mit meinem Greifarm so die so die Produkte, halte inne, gucke hoch und sag, ja, aber wofür braucht man das? Und das ist und dann meinte der Gründer so ganz so, hä ja, wir sammeln Daten. Ich so, ah ja, okay. Ja.

Lina Sophie Knees:

Und da wurde diese Connection gemacht. Also es gibt keine Es gibt noch keine Es gibt keine blöden Fragen in dem Bereich grad, weil es so schnell ist. Ja. Und manchmal sind die blöden Fragen auch die schlauen Fragen. Also immer zu fragen so, aber wozu brauchen wir das?

Lina Sophie Knees:

Ist in Welt, wo dauernd neue Technologien rauskommen und dauernd neue Entwicklungen rauskommen, auch mal gut, glaube ich.

Christoph Magnussen:

Und ich würde dem 100 Prozent zustimmen und muss ganz ehrlich sagen, ich hab dem nichts hinzuzufügen. Ich will das genauso stehen lassen. Ich weiß, warum ich dich gefragt hab, dass Du dabei bist heute und danke, dass Du

Lina Sophie Knees:

Ich hab nicht so viel Blödsinn gelernt.

Christoph Magnussen:

Die Reise mit durchgemacht hast. Schön, dass Du dabei warst.

Lina Sophie Knees:

Vielen Dank für die Einladung, hat sehr viel Spaß gemacht.